Was steckt hinter Spiritismus?

Auch im 21. Jahrhundert glauben viele Menschen an übersinnliche Erscheinungen, für die es keine wissenschaftliche Erklärung gibt. Egal, um welche Kultur es sich handelt, Sagen und Sichtungen von Gespenstern oder Geistern finden sich auf jedem Kontinent. So ist es im chinesischen Kulturkreis sogar noch heute üblich, vor dem Betreten eines Hotelzimmers an die Tür zu klopfen, um die Gespenster aus Höflichkeit auf sich Aufmerksam zu machen.

Spirituell

Gespenster werden in der Regel als Geistwesen mit menschlichen Eigenschaften beschrieben. Diese Geistwesen sind in der traditionellen Übermittlung durchsichtig, nebulös und menschenähnlich. Der Spiritismus hat sich zur Aufgabe gemacht, mit diesen Geistwesen in Kontakt zu treten. Für Spiritisten, die Anhänger des Spiritismus, sind Geistwesen die Seelen von Verstorbenen, die nach dem Tod zwischen dem Diesseits und dem Jenseits weiter existieren.

Die Kontaktaufnahme mit der Geisterwelt ist mithilfe von sogenannten Medien möglich. Medien sind Menschen, die die spezielle Gabe besitzen, mit den Seelen von Verstorbenen zu kommunizieren. Medien bieten ihre Dienste den Hinterbliebenen an, die noch offene Fragen an die Verstorbenen haben. Daneben erhoffen sich Menschen, die mithilfe eines Mediums Kontakt zur Geisterwelt aufnehmen möchten, Antworten auf persönliche Lebens- und Sinnfragen sowie einen Ausblick in die Zukunft zu erhalten.

Was genau hinter Spiritismus steckt, die Rituale und auch die möglichen Gefahren, die sich hinter dieser Weltanschauung verbergen, werden in diesem Artikel kurz und knapp zusammengefasst.

Abgrenzung Spiritualismus und Spiritismus

Bevor wir näher ins Detail gehen, müssen zuallererst die Begrifflichkeiten geklärt werden, da viele Menschen Spiritismus mit Spiritualismus verwechseln. Die deutsche Spiritualismus Definition unterscheidet sich nämlich vom Englischen.

Während im Englischen der Begriff „Spiritualism“ das bezeichnet, was im Deutschen oft unter Spiritismus verstanden wird, handelt es sich beim deutschen Wort „Spiritualismus“ um einen theologischen Begriff, der nur wenig mit dem Spiritismus zu tun hat.

Spiritismus Definition

Der Begriff „Spiritismus“ hat seinen Ursprung im lateinischen Wort „spiritus“, was soviel wie „Geist“ bedeutet. Der Spiritismus geht davon aus, dass Seelen nach dem Tod weiter existieren und dass die Hinterbliebenen mithilfe von Medien mit den Seelen in Kontakt treten können.

In der Geschichte hat es schon immer Menschen gegeben, die mit Wesen aus anderen Welten kommunizieren konnten: Überlieferungen von Schamanen und Naturheilern gibt es in fast allen Kulturen. Diese Menschen konnten mithilfe von Magie, Hexerei oder Geisterbeschwörung Wunder verrichten.

Moderne Medien, die unter anderem durch Séancen, Pendeln oder Meditation Kontakt mit der Geisterwelt aufnehmen, sind dagegen ein relativ neues Phänomen. Die ersten modernen Medien traten Mitte des 19. Jahrhunderts in Erscheinung.

Die große Welle des neuen Spiritismus etablierte sich durch Menschen wie Allan Kardec, der mit seinem „Buch der Geister“ eines der ersten spiritistischen Werke erstellte. Das Buch wurde nach einiger Aussage auf Wunsch der Geister verfasst, mit denen Kardec in Kontakt stand.

Spiritismus Rituale

Wer nicht selbst über die Fähigkeit verfügt, mit Geistern in Kontakt zu treten, kann hierzu ein Medium beauftragen. Die Art und Weise, wie ein Medium mit Geisterwesen kommuniziert ist weitestgehend von der Vorgehensweise und Gabe des Mediums abhängig. Einige der bekanntesten Spiritismus Rituale können wie folgt beschrieben werden:

  • Séancen, auch Sittings oder Readings genannt, sind Sitzungen, bei denen unter Anleitung eines Mediums die Angehörigen mit Geistern oder den Seelen Verstorbener in Kontakt treten können. Diese Séancen können je nach Medium unterschiedlich verlaufen.
  • Oft wird hierzu ein Ouijia– beziehungsweise ein Hexenbrett verwendet. Bei einem Ouijia-Brett werden Zeichen abgebildet, wie beispielsweise „Ja“, „Nein“ oder Buchstaben und Zahlen. Das Medium kann nun die Hand auf den Zeiger legen, der sich im wahrsten Sinne des Wortes wie von Geisterhand auf die Zeichen bewegt. Dieses Verfahren ist dem Gläserrücken sehr ähnlich.
  • Daneben gibt es auch Medien, die mithilfe von Pendeln Kontakt zu den Toten aufnehmen. Hier hält das Medium ein Pendel über die Antwortmöglichkeiten „Ja“ oder „Nein“. Nachdem das Medium eine Frage an den Geist gestellt hat, fängt das Pendel an, in eine Richtung auszuschlagen.
  • Eine weitere sehr verbreitete Methode ist das Channeling. Beim Channeling nimmt das Medium die Stimme der Seelen wahr und somit die Nachricht an die Hinterbliebenen weitergeben. Einige Medien können die Geister auch direkt durch sich sprechen lassen.

Worum geht es im Spiritismus?

Obwohl es in der Lehre des Spiritismus um höhere Wesen, das Dies- und das Jenseits sowie um das Göttliche geht, sind die Besucher von Medien meistens mehr an diesseitigen Fragestellungen interessiert.

Wie steht es um das eigene selbst, wie soll man sich bei schwierigen Lebenslagen verhalten und wie sieht die eigene Zukunft aus sind oft gestellte Fragen während einer Séance. Beim Spiritismus geht es heutzutage nur noch wenig um die Erforschung des Übersinnlichen, sondern das Medium kann eher mit einem Psychologen oder einem Lebensberater verglichen werden, der den Suchenden und Fragestellern dabei hilft, Antworten zu finden.

Spiritismus Gefahren

Der Spiritismus birgt einige Gefahren, über die man sich gut informieren sollte, bevor man ein Medium aufsucht.

Einige Stimmen aus dem Christentum und anderen Religionen haben seit den Anfängen des Spiritismus in Europa verlauten lassen, es handele sich hierbei um Teufelswerk. Geistliche haben seitdem versucht, Hilfsmittel wie Ouija-Boards verbieten zu lassen.

Daneben steht die Wissenschaft dem Spiritismus ebenfalls kritisch gegenüber, da sich die Glaubensrichtung nicht wissenschaftlich erklären lässt. Vielen Medien wird nachgesagt, sie handeln aus wirtschaftlichen Gründen und benutzen sowohl technische als auch psychologische Hilfsmittel, um ihr Gegenüber von ihren Fähigkeiten zu überzeugen.

Einer der bedeutendsten Kritiker von Spiritisten war der berühmte Zauberkünstler Houdini, der behauptete, Medien würden sich aus derselben Trickkiste wie Magier bedienen. Dies birgt eine weitere Gefahr:

Niemand kann garantieren, dass ein Medium die Wahrheit spricht. Hier sollte bei einem Besuch ein wenig Skepsis an den Tag gelegt werden. Zudem sollten psychisch labile Menschen nicht an einer Séance teilnehmen, da die Kommunikation mit einem verstorbenen Menschen alte Wunden aufreißen kann.

Spiritismus als Lebensstütze

Wer sich den Risiken bewusst und empfänglich für das Übersinnliche ist, kann eine Séance bei einem Medium in der Nähe oder auch online buchen.

Viele Menschen suchen Antworten auf Fragen, die ihnen Mediziner und Psychologen nicht geben können. Medien füllen diese Lücke und können Menschen auf ihrer Suche nach Antworten unterstützen.

Sie verbinden Menschen nicht nur mit dem Übersinnlichen, sondern spenden Trost und können Unentschlossenen die Richtung weisen. Wer auf der Suche nach einer alternativen Lebensstütze ist, der kann hier fündig werden.

 

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